Aufgabe einer Kläranlage ist das Entfernen der durch den menschlichen Gebrauch in das Wasser eingetragenen Schmutzpartikel.
Hierfür werden eine Reihe von physikalischen, chemischen und biologischen Prozessen genutzt, die nacheinander und teilweise nebeneinander ablaufen.
In der Abwasserreinigung durchläuft das anfallende Abwasser nacheinander folgende Reinigungsstufen:

Schneckenpumpwerk

Der größte Teil des im Verbandsgebiet anfallenden Abwassers fließt der Kläranlage im freien Gefälle zu.
Mit Hilfe eines Schneckenpumpwerkes wird das Abwasser ca. 7,5 m gehoben und durchfließt die gesamte Kläranlage bis zum Auslauf in die Werra im freien Gefälle.
Die 13,5 m langen Schnecken mit einem Durchmesser von 1,80 m werden drehzahlgesteuert betrieben.

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Rechen

Das Abwasser passiert zunächst einen Rechen, der groben Unrat (Papier, Flaschen, Äste usw.) zurückhält und mit einem automatischen Abstreifer entfernt.
Das Rechengut wird in einer Waschpresse gewaschen und komprimiert.
Entsprechend den gesetzlichen Anforderungen wird das Rechengut kompostiert bzw. in eine Restabfallanlage thermisch verwertet

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Sandfang
Im Sandfang verbreitert sich der Abflusskanal, wodurch die Fließgeschwindigkeit des Abwassers abnimmt und grobe mineralische Sinkstoffe wie Kies und Sand sich am Boden ablagern und beseitigt werden können.
Durch Eintragen von Luft wird zum einen die organischen Bestandteile in der Schwebe gehalten und in die nachfolgenden Anlagenteile weitergeleitet und zum anderen Fette und Leichtflüssigkeiten in die Fettsammelkammer verbracht.
Die anfallenden Reststoffe werden ordnungsgemäß entsorgt.

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Vorklärung

In der Vorklärung wird das Abwasser etwa zwei Stunden zurückgehalten. In diesen großen rechteckigen Becken können sich die feinen Schwimm- und Schwebstoffe als Schlamm am Boden absetzen. Dieser Schlamm wird abgesaugt, eingedickt und in einen Faulraum befördert.
Das Abwasser ist jetzt mechanisch gereinigt, d.h. es enthält keine Verschmutzungen mehr die, mechanisch entfernt werden können.
Zur weiteren biologischen Reinigung wird das Abwasser in die anschließende biologische Klärstufe geleitet.

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Belebungsbecken

Das vorgereinigte Abwasser aus der Vorklärung wird in der so genannten zweiten Reinigungsstufe, auch biologische Reinigung genannt, eingeleitet.
Hier macht man sich einen durchaus natürlichen Vorgang zu Nutze, indem man in einem Belebungsbecken durch Sauerstoffzufuhr günstige Lebensbedingungen für Kleinstlebewesen – hauptsächlich Bakterien schafft.
Diese sind in der Lage, gelöste organische Abwasserstoffe (Kohlenstoffverbindungen) in Verbindung mit Luftsauerstoff als Nahrung aufzunehmen und in anorganische Verbindungen (Kohlendioxid, Wasser, Salze) umzuwandeln, wobei sie sich unter Schlammbildung vermehren.

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Nachklärung

Nach dem Belebungsbecken wird das Abwasserschlammgemisch im zeitlichen Wechsel den 2 Nachklärbecken zugeführt.
Diese Rundbecken mit einem Durchmesser von jeweils 38 m sorgen dafür, dass sich der Schlamm vom Klarwasser trennt und an die Beckensohle absinkt. Dieser Schlamm wird kontinuierlich abgezogen und in die biologische Klärstufe zurückgeführt. Überschüssiger und für die Reinigung der Abwässer nicht mehr benötigter Schlamm wird aus dem Kreislauf herausgeführt und in den Faulbehälter geleitet.
Das gereinigte Wasser kann nun in ein natürliches Gewässer, in die Werra eingeleitet werden.
Die ablaufende Menge Klarwasser wird kontinuierlich gemessen und beprobt um die Ablaufqualität des gereinigten Wassers entsprechend den Vorgaben des Wasserrechtes zu dokumentieren.
Durch die zuständigen Behörden werden unregelmäßig und ohne Voranmeldung ebenfalls die Ablaufqualität des gereinigten Abwassers überprüft und kontrolliert.

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Faulung

Der gesamte Überschussschlamm, der im biologischen Teil der Kläranlage abgezogen wird, wird über einen Eindickdekanter maschinell auf ca. 4% Trockensubstanz eingedickt und in den Faulturm gepumpt.
Gemeinsam mit dem Primärschlamm aus der mechanischen Reinigung werden die anfallenden Schlammengen bei etwa 37 °C ausgefault.
Der ausgefaulte Schlamm ist soweit stabilisiert, dass keine relevanten Geruchsbelästigungen auftreten können und eine Verwertung in der Landwirtschaft möglich ist.
Zur Entsorgung des Klärschlammes wird dieser mit Dekanter (Zentrifugen) auf ca. 33% TS (Trockensubstanzgehalt) entwässert. Diese Volumenreduzierung um mehr als das 10fache ist vor allem zur besseren Weiterverarbeitung und zur Reduzierung des Transportvolumens und der dazugehörigen Folgekosten erforderlich.
Mit dem Faulprozess entstehen täglich bis zu 850 m³ Faulgas.
Das anfallende Gas wird in einem Gasspeichersystem zwischengespeichert und für Heizung und Stromerzeugung genutzt.
Das installierte Blockheizkraftwerk liefert neben Strom Abwärme, die für die Heizung des Faulbehälters, der Betriebsgebäude und für die Warmwasserbereitung der sanitären Einrichtungen genutzt wird.

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Überwachung

Die zentrale Leitwarte erfasst automatisch alle Betriebszustände der einzelnen Anlagenteile sowie die Daten der Online-Messgeräte der Kläranlage und der wichtigen Verbandsanlagen wie Pumpwerke und Regenüberlaufbecken.
Mit Hilfe der Prozessleittechnik werden Störungen im Betriebsablauf auch außerhalb der Arbeitszeit sofort erkannt und können schnellstmöglich behoben werden.
Die Laborwerte werden von Hand eingegeben und als Gesamtheit protokolliert.
Die Protokollführung dient den Aufsichtsbehörden als Nachweis der ordnungsgemäßen Abwasserreinigung und Schlammbehandlung.

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Wasserlinie
Nebenanlagen
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